5 Methoden, um Vorteile aus Onlinedaten zu ziehen

Lesedauer 4 Minuten

Bild von Markus Spiske auf Unsplash

Das Netz ist voll mit Informationen, die nur darauf warten, zum eigenen Vorteil genutzt zu werden. Alles, was wir dort finden, von privaten Blogeinträgen, über Produktrezensionen bis hin zu professionellen Nachrichten, ist pures Gold, was du für dein Unternehmen nutzen kannst.

Sei deinen Mitbewerbern immer einen Schritt voraus! Und genau das möchte ich dir in diesem Artikel zeigen: Wie du durch online verfügbare Daten dein Unternehmen ganz vorne platzierst!

Preisfindung

Die Preisfindung für Produkte und Dienstleistungen besteht aus verschiedenen Komponenten, wie Beschaffungskosten, Materialkosten, Personalkosten, Lagerkosten und vielem mehr. Eine wichtige Komponente ist auch der aktuell übliche Marktpreis. Wenn wir nun immer günstiger als die Konkurrenz sein können, schafft uns das einen großen Vorteil.

Gerade bei Produkten, bei welchen der Preis im Vordergrund steht, wie zum Beispiel bei Drop Shipping oder Edelmetallen, ist der Preisvorteil gegenüber den anderen Marktteilnehmern enorm. Da alle Kunden die gleiche Qualität und Leistung bekommen, kannst du mit Web Scraping deinen Kunden den besten Preis bieten!

Wenn die Marktteilnehmer ihre Preise manuell anpassen, haben sie nur eine Handvoll Wettbewerber, die sie wirklich mit einbeziehen können und Rabattaktionen einzelner Marktbewerber gehen verloren.

Fallbeispiel

Als E-Commerce-Unternehmen hat ein weiterer Händler mit vergleichbaren Produkten eine Rabattaktion gestartet, um so weitere Kunden für sich zu gewinnen. Wir können durch eine regelmäßige Überwachung sofort die Preise angleichen und so den Preisvorteil bei diesem Mitbewerber direkt unterbinden.

Trendfindung

Auch im Bereich Marketing lässt sich die automatische Datengewinnung zum eigenen Vorteil nutzen. Jeden Tag posten Menschen Text, Bilder und Videos ins Internet und stellen deinem Unternehmen so die Möglichkeit zur Verfügung, aufkommende Trends zu sehen und direkt für dich zu nutzen.

Über Hashtags und Texte kann in sozialen Medien, Blogs, Nachrichten und Foren die Entwicklung von Trends verfolgt werden, für die wir unsere Werbung und Blogartikeln optimieren können. So gewinnst du mehr Klicks auf die Blogbeiträge oder Landing Pages und kannst diese in Leads konvertieren.

Auch Daten, die deine direkten Marktteilnehmer in ihren Blogbeiträgen nutzen, kannst du verwenden, um die eigenen Artikel auf denselben Schlagworten zu platzieren. Das schafft die Option, omnipräsent für den Kunden zu sein, damit er es leichter hat, das eigene Unternehmen zu finden.

Fallbeispiel

Um Vorhersagen für das Marketing treffen zu können, kann ein B2C-Unternehmen dauerhaft die Sozialen Medien überwachen und kann so direkt aufkommende Trends für sich nutzen. Man kann auch Vorhersagen über die beste Plattform für die Kommunikation treffen.

 

Wusstest Du, dass…

Quelle: datacamp.com

“Es gibt keine Alternative zu digitaler Transformation.“

Jeff Bezos

us-amerikanischer Unternehmer, Bild: Business Insider Deutschland

Das statistische Bundesamt hat sich auch umfassend mit dem Thema Webscraping auseinandergesetzt und dies auch bei ihren Erhebungen zur Verbraucherpreisstatistik eingesetzt. Daraus ist ein spannender Werkstattbericht entstanden, wie derzeit monatlich für etwa 10 000 Produkte Preise im Internet erhoben werden.

Produktentwicklung & Qualitätskontrolle

Wenn Firmen selbst Produkte entwickeln, ist es wichtig, besser als die Mitbewerber zu sein. Kunden hinterlassen auf einschlägigen Plattformen Rezensionen, die Verbesserungen vorschlagen oder Fehler bei Konkurrenzprodukten aufzeigen.

Diese Informationen können gebündelt werden und für die eigene Produktentwicklung genutzt werden oder um explizit damit zu werben, dass das eigene Produkt die Fehler anderer Hersteller nicht enthält und somit qualitativ hochwertiger ist.

Fallbeispiel

Als Spielwarenhersteller muss man die Qualität der eigenen Produkte im Blick behalten und diese auch weiterentwickeln. Mit den Informationen, die man sowohl unter den eigenen Produkten auf Handelsplattformen finden als auch in Rezensionen, die unter Konkurrenzprodukten geschrieben wurden, kann man die Produkte so weit verbessern, dass man die Mitbewerber allein dadurch übertrumpfen.

Geschäftsmodelle

Big Data ist das Buzzword, das uns seit den letzten paar Jahren begleitet und immer wieder als der Retter für Datenchaos prophezeit wurde. Wichtig ist hier aber, dass es vor allem um Smart Data geht, denn ein großer Berg voll Daten nützt uns nichts, wenn er nicht sortiert und verwendbar ist und Verbindungen zwischen den Daten fehlen.

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Quelle: slideshare.net

Jetzt kann man diese Daten aber nicht nur für interne Graphen und Analysen nutzen, sondern auch für die Entwicklung neuer Einkommensquellen.

Check24, Idealo und Mein Schiffberater nutzen sie bereits, um mit automatisierten Datengewinnungsmethoden ein Einkommen zu erwirtschaften. Alle drei Unternehmen nutzen hier vor allem die gewonnenen Preise, um dem Kunden einen Preisvorteil zu verschaffen und werden durch Provisionen finanziert.

Fallbeispiel

Ein Reisebüro, welches sich auf Kreuzfahrten spezialisiert hat, hat als Ziel, seinen Kunden immer den besten Preis bieten zu können. Das Reisebüro hat herausgefunden, dass die Kunden einmalig kostenfrei auf einen günstigeren Tarif wechseln können, der sich täglich ändern kann. Da man bei der Masse an Kunden nicht jede Reise für die Kunden überwachen kann, musste diese Aufgabe automatisiert werden.

Mit dem passenden Extraktionswerkzeug werden so die Preise täglich überwacht und die Kunden werden über eine eigens dafür entwickelte App über Preisänderungen informiert, sodass diese wirklich immer den besten Preis bekommen.

Direkte Leadgewinnung

Der klassische Weg, die automatisierte Datengewinnung zu nutzen, ist die Leadgenerierung. Auf verschiedenen Onlineportalen liegen die Kontaktinformationen der potenziellen Klienten, man muss sie nur zusammensuchen und kann diese dann mit verschiedenen Akquisemethoden bespielen.

Man kann hierfür eine Person benennen, die sich den ganzen Tag mit dem Herauskopieren und Pflegen der Daten in das CRM beschäftigt, was Zeit und Geld kostet. Oder man benutzt eine Software, welche diese Daten automatisch aus Portalen extrahiert und in das CRM einfügt.

Fallbeispiel

Als junges Startup, welches eine Software für Maschinenbauer entwickelt, möchte man so schnell es geht die ersten Kunden gewinnen. Hierfür kann man natürlich verschiedene Messen besuchen oder über Direktmarketing diese Kunden ansprechen. Um nicht lange mit der Recherche zu verschwenden, kann man aber auch über Portale wie „wer-liefert-was“ die einzelnen Unternehmen automatisch extrahieren und in das CRM einbinden.

Alexander Röttinger
Rodomnia GmbH
roettinger@rodomnia.com

 

Alexander Röttinger ist gelernter Fachinformatiker, Fachrichtung Anwendungsentwicklung. Seit 2016 betreibt er zusammen mit Melvin Dow die Rodomnia GmbH, eine Digital-Agentur mit Focus auf automatisierte Datengewinnung und App-Entwicklung.

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