Der Wind weht uns aktuell in vielerlei Hinsicht ganz schön heftig um die Nase. Unseren be content Wahlspruch „Du bist besonders – zeig das auch“ in seinem Markenauftritt wirklich zu leben sowohl im beruflichen wie auch privaten Kontext ist nicht immer einfach. Es gelingt nur, wenn wir auch in diesen Zeiten tatsächlich Verantwortung übernehmen. Doch wie kann dies aussehen? Lesen Sie eine reale Betrachtung dazu von unserer Kollegin, Betriebswirtin, Unternehmerin, Philosophin und Autorin Gabi C. Stratmann unter dem Titel: „Zurück in die Zukunft – future world“.  

 

Signalisieren die vielen Unwetter die Stürme unserer Zeit? 

Paradoxe Gemeinsamkeit wie Feuer und Eis

Lesedauer 6 Minuten

Bild von Ben White on Unsplash

Wer ist eigentlich Antreiber des oft betonten Wandels unserer Zeit, wieso soll das was einem im Leben widerfährt, selbst verursacht sein… diese und ähnliche Fragen, bekomme ich gelegentlich nach meinen Vorträgen zum Thema „Gesundes Business im Wandel“ gestellt. Meine bisherigen Antworten liessen nur jene Verdächtige zu, die schnell zur Verantwortung herangezogen werden können und üblicherweise so genannt werden. Wunderbar, alle schienen zufrieden mit jenen Ausführungen.

Wohin führt der globale Wandel?

Wirklich alle, schoß es mir durch den Kopf, als ich bemerkte, daß mich selbst, eben solche und ähnliche Fragen zunehmend beschäftigten und ich keine Ruhe mehr zu finden schien. Die Welt verändert sich rasant, doch was sind die Ursachen hierfür und wie können wir diesen Ursachen begegnen? Wo führt uns der globale Wandel eigentlich hin und haben wir Erdenbürger überhaupt eine Chance, die Entwicklungen auf der Welt zu beeinflussen?

Vielerorts besonders im Social Media ist regelmäßig zu lesen, das der Mensch sein Schicksal wieder selbst in die Hand nehmen und die Zukunft selbst zu gestalten soll. Jedoch wird nirgendwo über die essenziellen Entscheidungen, die dabei zu berücksichtigen sind, gesprochen. Hierüber hüllen sich viele sogenannte Erfolgs- und Motivationstrainer in scheinbar einvernehmlichen Schweigen. Doch genau hier beginnt erfolgreiche Veränderung; wer Gestalter seiner Zukunft werden möchte, kommt nicht umhin, sich mit verschiedenen grundlegenden und übergeordneten Fragestellungen, die nicht nur den eigenen kleinen Kosmos betreffen, auseinanderzusetzen. Persönliche Veränderungswünsche resultieren nicht selten durch ein unbefriedigendes stark beeinflussendes Weltgeschehen. 

 

Was sind die Triebfedern zur Veränderung

Was genau sind nun die Triebfedern in stürmischen Zeiten, die das Bedürfnis nach Veränderung auslösen?

Seit einigen Jahren spüren wir deutliche, beinahe rasante Veränderungen der Verhältnisse von Kapitalflüssen, Nationalstaaten, Arbeitskräften oder Verbrauchermärkten im Rahmen der stark vernetzten globalen Wirtschaft, mit ihrem ganzheitlich agierenden Gebilde. Darüber hinaus verändern sich immer schneller politische, wirtschaftliche und militärische Machtverhältnisse auf unserem Globus. Diese Veränderung unterscheidet sich radikal von der Geschichte. Jetzt schon sind Verschiebungen deutlich zu beobachten; verschiedene Einflüsse und diverse Initiativen verlagern sich bereits vom Westen in den Osten, von den reichen Ländern in aufstrebende Entwicklungsländer beziehungsweise in „neue“ Machtzentren, von Nationalstaaten zu privaten Akteuren und von politischen Systemen zu Märkten.

Die elektronischen Kommunikationsnetzwerke weltweit, verbinden und beeinflussen Milliarden Menschen in ihren Gedanken und Gefühlen. Sie werden an schnell wachsende Datenvolumina regelrecht angebunden. Was zur Folge hat, daß durch intelligente Netze, die eingebettete Sensoren beinhalten sowie intelligente Technik, zunehmend Aufgaben für den Menschen übernehmen, die unsere menschlichen naturgegebenen Denkkapazitäten übersteigen. Folglich wird der Mensch regelrecht überflüssig.

 

 

 

Wusstest Du, dass…

Die Corona-Pandemie bringt uns alle ins Grübeln und uns wird langsam bewusst: Nach dieser Krise wird es ein „Weitermachen wie vorher“ nicht geben. Ein Wandel ist eingetreten, der gesellschaftlich auch immer mehr gewollt wird. Mehr Nachhaltigkeit, mehr Ethik, mehr Achtsamkeit. Die Otto Group hat eine Umfrage zu genau diesem Thema veröffentlich, die in der Welt am Sonntag veröffentlicht wurde. Ein lesenswerter Artikel.

„Das Maß der Intelligenz ist die Fähigkeit zur Veränderung.“

 

Albert Einstein

deutscher Physiker, Quelle: beruhmte-zitate.de

Selbstbetrügerisches Handeln

Unser rasantes wenig bis gar nicht nachhaltiges Wachstum, basiert auf beinahe paranoid-schizophrenen, jedoch allgemein anerkannten Kriterien und macht uns blind für die zerstörerischen Folgen unseres selbstbetrügerischen Handelns. Dieses Wachstum betrifft sowohl den Verbrauch von Ressourcen, Mutterboden, Süßwasservorräte, Umweltverschmutzung, Produktionsleistungen, Verdrängung von Tier- und Pflanzenwelten als auch die Gesamtbevölkerung und damit verbunden des Städtewachstums. 

Das Spiel der Macht geht sogar soweit, Schicksal und Evolution selbst in die Hand nehmen zu wollen und Grenzen zwischen den Arten aufzulösen oder gar neue „Kreaturen“ zu erfinden. Möglich wird das durch evolutionäre Entwicklungen in der Gentechnik, der Materialwissenschaften, Biologie und Biochemie, durch Veränderungen des molekularen Aufbaus fester Substanzen ebenso, wie den Stoff des Lebens neu zu weben und somit Einfluss zu nehmen aus Wesenszüge, Charakteristika, Formen und Eigenschaften von Tieren Pflanzen und sogar auf uns Menschen selbst. Der perfekte Mensch muss erschaffen werden. Willkommen in einer brave new world. In der Folge entstehen völlig neue Beziehungen zwischen unserer Spezies und den Ökosystemen unseres Planeten. Besonders beeinflusst und betroffen sind unsere empfindlichsten Ökosysteme, von denen unser aller Erfolg abhängig ist und weiter abhängig sein wird: unsere Atmosphäre und unser Klima. 

Hiergegen erscheinen sogenannte neue technische Veränderungen, beispielsweise in der Industrie, der Landwirtschaft oder der Energiewirtschaft, die auf eine gesunde und ausgewogene Beziehung zwischen unserer Zivilisation und unserer Zukunft zielen, regelrecht grotesk.

Veränderungen werden nicht mehr vergleichbar sein

Unsere Zukunft wird nicht mehr mit Veränderungen der Vergangenheit vergleichbar sein. Die Unterschiede zeigen sich künftig mehr in qualitativer Sicht. Es hat noch nie so viele evolutionäre Umwälzungen gegeben, die zeitgleich viele Chancen und Risiken nebeneinander beinhalten. Ebenso wenig gab es in unserer Vergangenheit so extreme Veränderungen wie heute, die so eng miteinander verwoben sind, das selbstzerstörerische Abhängigkeitsverhältnisse entstehen. Das ungesunde Klima in der Weltführung spiegelt die Beeinträchtigung des Handelns in der Weltgemeinschaft ebenso wieder, wie wirtschaftliche Führungs- und Selbstführungskrisen. Bevor der Mensch sein Schicksal wieder selbst in die Hand nehmen kann, muss das Zusammenspiel verschiedener Triebfedern verstanden und das nicht gänzlich unkritische Vakuum in der Weltführung aufgelöst werden. 

In der Vergangenheit haben sich unsere Sichtweisen auf die Zukunft immer wieder verändert. Jede Kultur hat dabei scheinbar eine jeweils eigene Art Zukunftskonzept. Für die einen sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beispielsweise ein wiederkehrender Kreislauf, für andere wiederum ist Zukunft das Leben nach dem Tod, etc. 

Unser naturgegebener Hang zum Zukunftsoptimismus lässt sich mit den vielfältigen Bedenken, die uns beinahe täglich heimsuchen, kaum in Einklang bringen. Der Gedanke an die Zukunft wirft nicht selten auch einen Schatten auf die Gegenwart. Optimistischer Glaube kommt in diesem Zusammenhang einem Gebet gleich. Gebete haben durchaus eine spirituelle Kraft, wenn man an sie glaubt und sein Mindset nach ihnen ausrichtet. Das heißt, wer betet muss auch seine Füsse bewegen oder anders ausgedrückt, wer betet ohne zu handeln oder Optimismus ohne entsprechendes Engagement an den Tag legt, bringt damit unbewusst eine passive Aggression gegenüber der Zukunft und sich selbst zum Ausdruck. Gespeist durch Enttäuschungen verschiedenster Art, die uns immer wieder ereilen, werden unser Vertrauen in die Zukunft immer häufiger erschüttert. Verzweiflung tritt an die Stelle der Hoffnung. Quälende Fragen wie, warum geschieht mir das, welche Hebel muss ich in Bewegung setzen, welche Knöpfe müssen gedrückt werden, wer ist verantwortlich, habe ich genügend Kraft zur Veränderung, etc. treiben uns um.

Und dennoch wissen wir durch unsere Verbundenheit sowie durch Erfahrungen und Berichten von Zeitzeugen, daß unser gegenwärtiges Handeln, unsere Zukunft verbessern kann, wenn wir das Wissen der Vergangenheit richtig zu nutzen verstehen.

„Der Zauberlehrling“ aus Goethe’s Faust bringt es auf den Punkt:

In Abwesenheit seines Meisters, haucht ein junger Mann einem Besen, mit dem er eigentlich die Werkstatt reinigen soll, mit Hilfe eines Zauberspruches seines Meisters, Leben ein. Doch der Besen ist unerwartet nicht mehr zu bändigen. Verzweifelt versucht der Lehrling, der zunehmenden Rage des Besens, Einhalt zu gebieten, indem er ihn mit seiner Axt in zwei Teile spaltet. Der Besen jedoch verdoppelt sich in der Art, das jede Hälfte zu einem neuen belebten Besen auswächst. Erst nachdem der Meister zurückkehrt, kommt wieder Ordnung in den Haushalt.

Quelle: https://www.inhaltsangabe.de/

Fazit

Jeder von uns ist Meister seines eigenen Lebens

Nimm’ es als solcher in deine Hände, fange an dich zu bewegen, wenn du betest vergiss dabei das Handeln nicht, sei optimistisch und engagiert. Übernehme die Verantwortung für deine Zukunft und gestalte sie, bevor du durch die Stürme der Zeit, gestaltet wirst.

Gabi Stratmann ist Unternehmerin, Philosophin und Autorin. Als studierte Betriebswirtin und psychologische Therapeutin gründet sie nach 16 Jahren Betriebspraxis in einem internationalen Mineralölkonzern 2006 ihr eigenes Unternehmen und begleitet mit ihrem philosophischen und ganzheitlichen Ansatz vornehmlich Wissenschaft, Unternehmen, Kommunen und Institutionen und Privatpersonen in schwierigen Situationen.

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