Von Verena Ullmann
Lesedauer 5 Minuten
Das Jahresende ist traditionell stressig. Das Quartal muss abgeschlossen werden, viel Privates steht für die Festtage an, Silvester steht vor der Tür und nicht zu vergessen, wir haben Corona. Zeit, um dir ein wenig unter die Arme zu greifen und dir die Online-Marketing-Trends 2022 näher zu bringen. Die Fragen dabei:
Was bleibt?
Was verändert sich?
Was kommt Neues?
Denn eines steht fest: Die Rising Stars 2021 sind jetzt zum Trend geworden. Was genau das ist, das erfährst du jetzt.
Unsere Serie als 6-Tages-Challenge ab diesem Donnerstag. Erlebe, wie jeden Tag ein neuer Abschnitt des Blogbeitrages hier dazu kommt.
Zwischen Nachhaltigkeit und dem Kampf mit der Masse an Daten: Die Trendthemen der Online-Marketing-Szene entwickeln sich auch 2022 weiter.
Kein Adventskalender, dafür lecker zu konsumierender Input für dich ist unsere Online-Marketing-Trend-Serie. Wir starten direkt mit dem Top-Thema 2022, an dem kein Marketer vorbei kommen wird: Nachhaltigkeit.
Trend Nr. 1 2022: Nachhaltigkeit
Der Online-Handel hat sich darauf schon ganz gut eingestellt, wie viele von euch jetzt als Weihnachtsgeschenke-Besteller oder E-Commerce-Seller fest gestellt haben. Ich persönlich halte das für sinnvoll, weil die Kunden tatsächlich dieses Thema absolut als Standard fordern. Meine Meinung dazu: Das Thema Nachhaltigkeit darf nichts Besonderes mehr sein, sondern sollte aktiv gelebt werden, ruhig, unkapriziös und selbstverständlich. Dazu gehört aus meiner Sicht auch, transparenz in Bezug auf Rohstoffe, Herstellung, Lieferung, Lieferprobleme und einem ökologischen Fußabdruck. Billig und umweltschädlich produzierte Ware ist einfach nicht nachhaltig.
Jetzt liegt es am stationären Handel hier nachzuziehen, energieeffizienter zu sein, umweltfreundliche Lösungen wie keine Tragetasche oder Papiertaschen bzw. Stoffbeutel mitzugeben und auch in Bezug auf Materialien auf Nachhaltigkeit zu setzen, die der Kreislaufwirtschaft zuträglich sind. Vor allem Politiker sollten jetzt auch ihre Wahlwerbe-Give-Aways nachhaltig gestalten. Folien, Plastik und Co. haben ausgedient.
Thema Umtausch und Nachhaltigkeit. Auch hier denke ich, dass ein Kunde, der vorab auch virtuell oder im Laden besser beraten und bedient wird weniger umtauschen will, Thema Re-Commerce. Im Detail bedeutet das, wir können nachhaltiger sein, wenn wir besser auf den Punkt den Zielgruppen das bieten, was sie wirklich wollen und keine halb gare Lösung, die bereits beim Auspacken schon wieder eingepackt wird. So wäre aus meiner Sicht das Retourenaufkommen deutlich senkbar.
Trend Nr. 2 für 2022: Künstliche Intelligenz
Noch vor einigen Jahren hielt man es für unmöglich: Künstliche Intelligenz als Funktion im operativen Social Media Geschäft. Für 2022 wird ein großer Aufstieg der künstlichen Intelligenz gerade in diesem Bereich vorausgesagt, da durch Algorithmen hier der Anzeigenmanager mehr Freiräume bekommt, weil man einfach mehr einstellen kann und dadurch auch eine einfachere Auswertung und Erklärung gegenüber den Anzeigenkunden möglich ist. Einen Vor- und Nachteil hat diese Automation von Marketing- und Vertriebsprozessen für 2022 aus meiner Sicht unbedingt: Man kann und muss nun kreativer sein als der Mitbewerber. Das ist das entscheidende „Zuckerl“ jeder Kampagne oder jedes Prozesses. Nur herausragende Inhalte in Bild, Text und Video personalisiert und ziemlich flott hochgeladen machen den Unterschied und entscheiden über die Kundenbindung der extrem spitz ansprechbaren Zielgruppen.
Trend Nr. 3: Zielgruppen-Ansprache
Jede Altersgruppe gezielt zu adressieren – ist wichtiger denn je. Gerade jetzt und besonders jetzt zu Zeiten von Corona.
Mein lieber Schwan. Was hat sich alles durch Corona und die galoppierende Digitalisierung verändert. Ein Blick auf die Kampagnen der Marken speziell für junge KundInnen zeigt das deutlich. Da ich einen Vertreter dieser Generation meinen Sohn nennen darf, bestätigt sich das live tagtäglich. Er und seine Kumpels haben ein anderes Mindset. Sie richten sich nach den Empfehlungen diverser Microinfluencer, wollen keine Schulden, bezahlen völlig leger kontaktlos, bargeldlos und flüssig mit ihrer Girocard via Apple Pay, Click-to-Pay und andere Dienstleister.
Und– sie nutzen die Social Media Kanäle völlig anders. Und damit sind wir auch gleich bei der gezielteren Zielgruppen/Altersansprache der Marken auf diesen Kanälen.
Facebooks Vormachtstellung wankt nicht nur, sie ist nach meiner Meinung dahin. Facebook richtet sich nun gezielt nur noch an ältere Zielgruppen Ü50, die erst nach oder während Corona die digitale Welt erobert haben. Sie werden zukünftig vermehrt online einkaufen, gehen aber auch noch sehr gerne in örtliche Läden.
TikTok wird für jüngere Zielgruppen die Plattform sein, LinkedIn für b2b und Instagram für die Bilderfans. Folglich gilt es hier zu werben und mit gutem Content präsent zu sein. Denn eines steht fest: Wenn wir auf Plattformen Content-Marketing betreiben oder Social Ads schalten, auf denen unsere Zielgruppen einfach nicht sind, verpulvern wir Zeit und Geld. Daher ist es aus meiner Sicht unbedingt wichtig, seine Zielgruppen nimmer wieder zu hinterfragen und im 2. Schritt seine Werbemaßnahmen.
Trend Nr. 4: Focus auf Daten
Schon wieder Daten? Das ist prinzipiell nichts Neues. Bereits seit gut 10 Jahren ist die digitale Werbung als Social Media Ads datengetrieben. Ich denke, dass man hier ruhig auf Daten zurück greifen kann, die bereits im Unternehmen vorhanden sind (First Party Daten) etwa in Kundenmanagement-Systemen (CRM)s. Denn die traditionellen Methoden, um die Verbraucher zu erreichen, sind durch die neuen Datenschutzgesetzte und die Bereitschaft der Nutzer, den Datenschutz selbst in die Hand zu nehmen, doch etwas eingeschränkt. Die Lösung ist hier Contextual Targeting. IAS Umfragen zu diesem Thema zeigen sogar, dass viele NutzerInnen diese gezielte Ansprache über die semantische Analyse von Content sogar bevorzugen. Viele Nutzer strafen Marken sogar in ihrer Gunst ab, wenn Anzeigen im falschen Umfeld platziert sind.
Wichtiger wird folglich für 2022 vor allem die Erfahrung des Nutzers auf allen Kanälen eines Unternehmens sein. Damit steht und fällt die Marke. Alles sollte extrem flüssig ablaufen und auf den 1. Blick gut verständlich dargestellt sein. Dann passen auch die Daten. Also, je besser wir sind, um so besser sehen unsere Zahlen in allen Bereichen aus.
Trend Nr. 5: First Party Daten bleiben das zentrale Mittel der Marketer
Wie im Trend 4 angekündigt, werden die First-Party-Daten und eine kluge Kombination der Technik ein extrem wichtiges Thema 2022 sein. Denn mal ehrlich, hier schlummert ein großer Daten-Schatz, der gerne „gehoben“ werden kann.
Diese Zielgruppen sollte man im Bereich Online-Als in 2022 emotional gut erfassen, ihren Schmerz „Pain“ kennen, sie exakt dort emotional treffen (triggern) und damit direkt abholen. Diese Qualitätssteigerung macht den Einsatz von Third Party Cookies eigentlich überflüssig. Denn wir haben unsere Zielgruppen direkt erwischt und für uns und unsere Inhalte begeistern können. Also für 2022 guten Content erstellen und First-Party-Daten nutzen.
Trend Nr. 6: Privatsphäre bleibt auch für die Big Tech ein Thema
Heute also der letzte Teil unserer Serie mit dem Thema Privatsphäre. Ein extrem wichtiges Thema, wie ich finde. Gerade die Deutschen fordern ihre Privatsphäre im Bereich Werbung. Und exakt hierauf steckt der Focus der Werbeindustrie. Eine gewisse Verantwortung wird immer wichtiger im Umgang mit den Daten unserer Kunden in Bezug auf Online-Werbung. Dazu gehört auch, dass man beispielsweise auf Plattformen wirbt, die nach den eigenen Nachhaltigkeitsrichtlinien arbeiten.
Das sind sie also die wichtigsten Online-Marketing-Trends 2022. Es ist einiges gleich geblieben und ein wenig dazu gekommen. Allem gemeinsam ist aus meiner Sicht vor allem eines: die Werte. Denn sie sollten aus meiner Sicht unser gesamtes Tun begleiten und als große, maßgebende Regel über allem schweben. Ich denke, du stimmst mir hier zu. Daher nenne ich auch gerne meine Quellen. Ich habe mich informiert auf t3n sowie weiteren Plattformen, um diesen Artikel zu erstellen.
Unsere Challenge ist am 15.12.2021 vorbei.
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Verena Ullmann ist Inhaberin der Beratung be content Markenaufbau und Markenführung. Ihr Schwerpunkt liegt in der Beratung, Schulung und dem Führen von Marken aus den Bereichen KMU, Politik und Städte digital wie live.
Verena Ullmann bietet neben 1:1 Brand-Coachings auch Brand-und Content-Workshops, Seminare, Masterclasses, Content, Social Media Content, Interviews und Blogartikel an.
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